3.11.06

Arbeitslosenquote, sehr schön

Frank-J. Weise, der Chef der Bundesagentur für Arbeit, freut sich über die schönen Arbeitslosenzahlen im Oktober: ein Minus von 153.000 drückt die Zahl auf 4.085.000, und damit unter die magische Quote von zehn Prozent. Wie kommt es dazu? Die Pressemitteilung weiß die Antwort: "Neben dem positiven konjunkturellen Umfeld dürfte ein Teil der Abnahme auf der intensiveren Betreuung von Arbeitslosen und der systematischen Aktualisierung von Bewerberangeboten beruhen. Auch der entlastende Einsatz von Arbeitsmarktpolitik hat etwas zugenommen."

Was nicht so deutlich in der Pressemitteilung steht: Den Oktober verbrachten 132.601 Personen in einer Weiterbildungsmaßnahme.





Allein im Sepember waren knapp 40.000 Menschen in eine solche Weiterbildungsmaßnahme eingetreten. Im Oktober waren es dann nochmal knapp 35.000 Personen.





Sind die Zahlen also nicht wirklich schön? Die schwarz-rote Bundesregierung hat lediglich zu einer Schönfärbungsmethode der Arbeitslosenzahlen gegriffen, die die Regierung Kohl seit den 80-er Jahren systematisch betreibt. Es gab nur eine Regierung der letzten Jahre, die das Gegenteil des Schönfärbens der Arbeitslosenzahlen betrieben hat: die rot-grüne. Stattdessen hat sie nachgezählt und mithilfe der Hartz-Reformen präzise Zahlen auf den Tisch gelegt.

Dafür wurde sie dann auch nicht wiedergewählt.

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Quelle für die Zahlenangaben: Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 2. November 2006; Bundesverband Berufliche Bildung.