22.10.12

Steuern steigen weiter

Dass die Steuern weiter steigen, hätte keinen gewundert. Es sind aber die Steuereinnahmen, die weiter steigen, und das hätte Guido Watermann gern der Überschrift entnommen. Doch auch der Text hat es in sich: Ist es tatsächlich die "Kauflaune" der Bundesbürger, oder nicht doch eher die ungewisse Aussicht, wie es mit dem Euro weiter geht?

19.9.12

Pocht für

Hallo Bayerischer Rundfunk! Die aktuelle Überschrift aus den 11-Uhr-Nachrichten ist auch nicht viel besser. Sie lautet: "Frankreich pocht trotz islamischer Proteste für Recht auf Pressefreiheit". Es geht um Mohammed-Karikaturen. Watermann klopft dreimal auf Holz, hofft für die Franzosen und pocht auf die Grammatik.

Große Stücke

Der Bayerische Rundfunk meldet: "Bundesinnenminister Friedrich setzt große Stücke auf die neue Neonazi-Zentral-Datei." Guido Watermann wüsste gern, was für Stücke: Blumenstücke? Rasenstücke? Tortenstücke? Und ob der Minister sich das größte Stück herausschneidet? Watermann hält große Stücke von guten Metaphern, setzt aber ansonsten keine großen Hoffnungen mehr auf Politikersprache.

11.9.12

Wie Behördensprache nicht sein sollte

Schöne Beispiele dafür, wie Behördensprache nicht sein sollte. Gefunden hat Guido Watermann diese Sammlung bei der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju).

1.9.12

Nicht lustig

Gegen die Moschee des ZIE-M (Zentrum für Islam in München) fand heute auf dem Sendlinger Torplatz eine Demo statt. Einer der Redner: Karl Richter, Stadtrat der rechtextremen Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA). Kein Grund zur Besorgnis: Die Zahl der Gegendemonstranten war höher als die der Demonstrierenden, Zustimmung gab es keine erkennbare. Was Guido Watermann empörte: Die antiislamistischen Populisten schämten sich nicht, die Bilder der ermordeteten israelischen Sportler 1972 zu instrumentalisieren. Sie trugen auch noch einen Magen David triumphierend mit sich herum. Nicht lustig.

31.7.12

PR-Sprech aus dem Arbeitsministerium

Die neuen Arbeitslosenzahlen liegen vor. Von Juni auf Juli 2012 ist die Arbeitslosigkeit um 67.000 auf 2.876.000 gestiegen. Was sagt die zuständige Ministerin, Frau Ursula von der Leyen? Der Bayerische Rundfunk zitiert sie heute um 12 Uhr: "In der ARD sagte die Politikerin, der Arbeitsmarkt sei sehr gesund und sehr robust. Allerdings habe sich die Dynamik bei der Abnahme der Arbeitslosenzahl etwas verlangsamt, so von der Leyen."

16.7.12

Zwischen Dackel und Lößnitz

Unter Eisenbahnfreunden ein Begriff: der Lößnitz-Dackel. Beim ZDF offenbar nicht. Guido Watermann fiel beinahe vom Stuhl, als er in der schönen ZDF-Sendung Hallo Deutschland vom 7. Juli hörte: "Bei Bärnsdorf auf der Schmalspurstrecke zwischen Lößnitz und Dackel liegen Bäume auf der Strecke." Guido Watermanns Phantasie reicht fast nicht aus, um sich den telefonischen Dialog - zumindest auf der einen Seite in reinstem Sächsisch - vorzustellen, der diesem Übermittlungsfehler vorausgegangen ist...

13.7.12

In eigener Sache: Esowatch heißt jetzt Psiram

Am 7. Juli 2012 ging die Website psiram.com online. Der Name sei, erklären die Betreiber, ein Akronym aus Pseudowissenschaft, Irrationale Überzeugungssysteme, Alternative Medizin. Dass es sich nicht um neue Inhalte, sondern den Content des esoterikkritischen Online-Portals Esowatch.com handelte, beschreiben die Betreiber mit einer biblischen Metapher: "Sooo, Lazarus ist aus seinem Grab geklettert. Es hat etwas länger als drei Tage gedauert und er ist noch etwas staubig, aber er ist wieder da." Doch warum war Lazarus verschwunden? Der Frage geht Guido Watermann auf Telepolis nach.

22.4.12

Schwule Protestanten?

Die Süddeutsche Zeitung tut sich in der Wochenendausgabe vom 21.-22. April 2012 schwer mit dem Unterscheiden von Protestanten und Protestierenden. Ob alle Menschen, die gegen die Unterdrückung von Homosexualität in Russland auf die Straße gingen, protestantischen Glaubens waren, darf zumindest bezweifelt werden.

25.2.12

Ohne Gewehr


"Während der Fahrt sollen die Gewährschützen zwei Fischer, die mit ihrem Boot unweit des Tanks fuhren, versehentlich für Piraten gehalten und auf sie geschossen haben." Quelle: Der Standard, diesmal ohne Gewehr

Journalistisches Handwerk: Geschichten erfinden und kochen


Damit sie schön knackig bleiben. Aus: Hallo München, 22. Februar 2012

"Geheimdienst überwacht 37 Millionen E-Mails"

"Geheimdienst überwacht 37 Millionen E-Mails": So oder ähnlich titelten heute fast alle selbst ernannten Qualitätsmedien. Etwa die Süddeutsche, die BZ, RP-Online und viele mehr. Was keiner bemerkt hat: Es wurden nicht etwa 37 Millionen E-Mails überwacht. Der Geheimdienst hat vermutlich alle Mails überwacht, derer er habhaft werden konnte. Herausgefischt hat er etwa 37 Millionen. - Qualitätsjournalismus eben.

18.2.12

Der Dativ ist dem organisierten Verbrechen sein Tod

Guido Watermann freut sich, dass er das Quiz ansonsten mit befriedigendem Ergebnis bestanden hat. Autos sind sein Hobby. Das "wer lehrt wem was" allerdings auch.

26.1.12

Der Polit-PR nicht alles durchgehen lassen

Geht die Kinderarmut wirklich zurück? Wie man mit Statistik Erfolgsmeldungen erzeugen kann, und was an den Zahlen wirklich dran ist, hat die Journalistenakademie zusammengetragen. Zur Journalismuskritik