18.7.07

Rückt näher


Hier ist es eine Startbahn, die näher rückt. Auf einer Seite weiter hinten in derselben Ausgabe der Süddeutschen Zeitung rückt auch noch ein Fahrradweg näher. Watermann fühlt sich umzingelt.

19.6.07

Einkommensschere im Kopf

Eine rätselhafte Meldung des Bayerischen Rundfunks brachte Guido Watermann heute ins Grübeln:

13:00 Uhr: Einkommensschere in Deutschland geht weiter auseinander
Berlin: Die Schere zwischen Spitzen- und Geringverdienern in Deutschland ist in den vergangenen Jahren weiter auseinander gegangen. Das geht aus einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hervor. Demnach verdienten Spitzenkräfte im Jahr 2005 mehr als 3-mal so viel wie die Beschäftigten mit den niedrigsten Löhnen. In Frankreich, Japan, Schweden und den Niederlanden hat sich die Lohnschere dagegen kaum geöffnet (...) (Quelle: www.br-online.de)

Herr Ackermann verdient also mehr als dreimal so viel wie Guido Watermann? Das will dieser gerne glauben. Aber das kann, dachte sich Watermann, nicht der Kern der Nachricht sein. Etwas Recherche förderte eine andere Meldung zutage, die auf derselben AP-Meldung basiert:

Danach verdienten Spitzenkräfte im Jahr 2005 im Schnitt 3,1 mal so viel wie die 10% mit den niedrigsten Löhnen. (Quelle: www.finanznachrichten.de)

Ein Ackermann auf zehn Watermänner? Oder umgekehrt? Erst ein Blick auf die Original-Pressemitteilung nennt die Bezugsgröße:

Trotz dieses allgemeinen Trends sind die Unterschiede zwischen den OECD-Ländern und selbst zwischen den EU-Ländern beachtlich. So hat sich zwischen 1995 und 2005 in Frankreich, Finnland, Japan, Schweden, und den Niederlanden die Lohnschere kaum geöffnet. In Spanien und Irland sind im gleichen Zeitraum die Löhne für Geringverdiener sogar schneller gewachsen als für Spitzenkräfte. In Deutschland hingegen ist das Einkommensgefälle deutlich stärker als in der Mehrheit der OECD-Länder gestiegen. So verdienten die höchstbezahlten zehn Prozent der Arbeitnehmer im Jahr 2005 im Schnitt 3,1 mal so viel wie die zehn Prozent mit den niedrigsten Löhnen. Im Jahr 1995 war es nur 2,8 mal so viel. (Quelle: www.oecd.org)

So ist das mit dem Redigieren.

4.4.07

Kultur hin oder her

Sex sells. Das weiß auch die Süddeutsche Zeitung. Also brachte die gestrige Ausgabe ein Interview mit dem Veranstalter einer Sexmesse in Barcelona, der gerne Pornofilme mit finanzieller Unterstützung des spanischen Staats ins Katalanische übersetzen würde.

Die Bebilderung? Kein Problem. Eine blonde vollbusige Italienerin, der Redaktion der Süddeutschen Zeitung als Polit-Porno-Star bekannt, war auf der Messe. Die Bildunterschrift: „Diskutiert gerne auch über katalanische Kultur: Gaststar Cicciolina.“ Klingt interessant.

Was sagt der Interviewte dazu? „Unser Stargast an diesem Wochenende war zum Beispiel Cicciolina. Die hat mit der katalanischen Kultur nicht so viel zu tun.“ Aber sie verkauft sich gut. Auch in einer Qualitätszeitung. Kultur hin oder her.

26.3.07

Geis auf der Waide



Wiewohl Wilderer zu Watermanns Lieblingsfiguren zählen, verdient dieser hier ebenso wenig Lob wie sein Autor. Der Wilderer hat sich dabei "weidgerechter" verhalten, schließlich hat er sein Opfer auf der Weide erschossen, während sich der Journalist die Finger waidwund geschrieben hat. Das arme Tier kann nichts dafür, dass es zu einer "Rehgeis" wurde. Eine Geiß kann es nicht sein, die schreibt sich anders, und zum Wort "Ricke" hat es beim Journalisten nicht gereicht. Vielleicht, weil bei den Nürnberger Nachrichten (Ausgabe 24./25.3.2007) doch eher weniger Jäger zu finden sind?

24.2.07

Dürfen Journalisten Dienstleister sein?


Besteht nicht die Gefahr, dass Journalisten am Ende Dienstleister ihrer Leser seien? Das war die Frage, die ganz zum Schluss an die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zu "Journalismus online" am 23.2.2007 in München gestellt wurde - ausgerechnet von einem Vertreter der Journalistenausbildung. Hans Helmreich vom Bayerischen Rundfunk rettete zum Glück die Ehre der Journalistenzunft. Mit seinem Statement zu BR-online.de beginnt auch dieses Video.

15.2.07

Alkoholverbot für Bafög-Empfänger



Guido Watermann ist sich nicht sicher, wie der Bayerische Rundfunk das gemeint hat: Alkoholverbot für Bafög-Empfänger? Oder doch eher für Journalisten?