Als Guido Watermann begann über die Verwandlung von EsoWatch
zu Psiram zu recherchieren, ahnte er noch nicht, dass diese Recherche beinahe
in einem Rufmord für ihn enden würde. Wie es sich gehört, nahm Watermann
Kontakt mit allen auf, die in den Kampf für oder gegen Esoterik, Homöopathie
und weitere Pseudowissenschaften rund um das Aufklärungsportal Psiram
verwickelt waren.
So kam es, dass ich
Claus Fritzsche interviewte. Ich habe jede Zeile, die ich über ihn schrieb, von
ihm selbst bestätigen lassen. Und dennoch hat ihm mein Artikel auf Telepolis nicht gefallen. Über sein System verteilter Blogs
ließ er nicht nur einen sonderbaren "Faktencheck" auf mich los,
sondern auch weitere diffamierende Beiträge. Durch die geschickte Verlinkung
landete man bei einer Google-Suche nach meinem Namen zuerst bei den sogenannten
"Faktencheckern", dann erst bei mir.
Damit war ich nicht der Einzige: Kollege Jens Lubbadeh hat
die Methode in
einem vieldiskutierten Beitrag in der Süddeutschen Zeitung offengelegt. Claus Fritzsche hat am 14. Januar Selbstmord begangen. Wie zu lesen war, hat ihm seine Methode, kritische Journalisten zu diffamieren, zuletzt selbst die ökonomischen Basis entzogen: Die Homöopathie-Firmen, die ihn direkt oder indirekt gesponsort hatten wie etwa Biologische Heilmittel Heel, zogen sich nach und nach zurück. Was er kritischen Journalisten bewusst antat, hat zuletzt seine eigene Lebensgrundlage zerstört. Und Guido Watermann hat einen Interviewpartner verloren, wie er ihn keinem Kollegen wünschen mag.
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